LU 08 Schwändeliflue Flühli
- Gemeinde
- Flühli (LU)
- Ort
- Schwändeliflue
- Zentrumskoordinaten
- 2645371 / 1192503
- Höhe
- 1400 m
- Höhenstufe
- Nadelwälder der subalpinen Stufe (ohne Föhren- und Arvenwälder)
- Standorttypen
- 60* Buntreitgras-Fichtenwald NaiS 2A NaiS 2B Tree App
- 18w Typischer Buntreitgras-Tannen-Buchenwald NaiS 2A NaiS 2B Tree App
- Stichworte Massnahmen
- Verjüngung mit LöchernPflanzungen
- Stichworte Fragestellungen
- Querliegendes Holz/Liegendes HolzSchneegleiten/Schneekrichen
- Stichworte Holzernte
- motormanuell Seilkran
Kontakt
- Fabian Stofer, Fachbearbeiter Schutzwald
- fabian.stofer@lu.ch
Zusammenfassung
- Einrichtungsdatum
- 30.06.2010
- Status
- aktiv
- Wirkungsanalyse
- 09.07.2019
- Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung
- Die Weiserfläche ‚Schwändeliflue’ liegt im Perimeter des Schutzwaldprojektes Schwändeliflue. Im Rahmen dieses Projektes fand im Gebiet der Fläche im Winter 2009/2010 ein Helikopter-Holzschlag statt. Zum Schutz der Naturverjüngung und der Pflanzungen vor Schneekriechen und -gleiten wurden an...
- Methoden Beobachtung bei Einrichtung
- Vollkluppierung
- Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting
- Die Fragestellungen von 2010 bleiben bestehen und werden aufgrund der getroffenen Massnahmen wieder beurteilt....
Bestandesbeschreibung 21.09.2009
Bestandesbeschreibung 30.06.2010
Bestandesbeschreibung 19.07.2011
Bestandesbeschreibung 22.08.2012
Bestandesbeschreibung 12.06.2013
Bestandesbeschreibung 22.04.2015
Bestandesbeschreibung 09.07.2019
Bestandesbeschreibung 03.07.2020
Bestandesbeschreibung 12.11.2021
Bestandesbeschreibung 25.09.2023
Bestandesentwicklung
Chronologie
21.09.2009: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Fotos vor Holzschlag
Fotostandorte
30.06.2010: Einrichtung
Gründe für und Fragestellungen
Die Weiserfläche ‚Schwändeliflue’ liegt im Perimeter des Schutzwaldprojektes Schwändeliflue. Im Rahmen dieses Projektes fand im Gebiet der Fläche im Winter 2009/2010 ein Helikopter-Holzschlag statt. Zum Schutz der Naturverjüngung und der Pflanzungen vor Schneekriechen und -gleiten wurden an verschiedenen Orten Dreibeinböcke aufgestellt (Siehe Dokumentation Schutzwaldpflegeprojekt ‚Schwändeliflue’ von Oswald Aschwanden).
Zwei markante, unbestockte Runsen grenzen die Weiserfläche gegen S und N ab. Obwohl die Grenzen gemäss Skizze am Waldrand verlaufen, sind diese Runsen ein wesentlicher Bestandteil der Weiserflächen. Die Entwicklung der Waldränder entlang der Runsen ist von grossem Interesse. Sie sollten langfristig stabil bleiben und die Runsen sollen sich nicht verbreitern (Lawinenwirkung in den Wald hinein verhindern). Dokumentiert wird die Entwicklung mit den Fotostandorten 2 und 4. Weitere, kleinere Runsen sind auf der Fläche zu finden.
Die Weiserfläche ‚Schwändeliflue’ wurde in der Pflanzensoziologischer Karte unterhalb von 1400m ü. M. als Mosaik der Waldgesellschaften 18w Tannen-Buchenwald, wechseltrockene Ausbildung und 18a Typischer Tannen-Buchenwald sowie oberhalb 1400m ü. M. als Mosaik von 60* Reitgras-Fichtenwald und 50a Typischer Alpendost-Fichten-Tannenwald kartiert.
Die Beurteilung auf der Fläche legt eine zweiteilige Betrachtung nahe. Diese bezieht sich jedoch nicht auf eine bestimmte Höhenlinie, sondern auf den kleinräumigen Wechsel der Topographie.
Teilfläche A: Die Runsen selber und die steilen Einhänge zu den Runsen bis in die unteren Bereiche der Weiserfläche werden dem Buntreitgras-Tannen-Fichtenwald (60*) zugeordnet. Diese Flächen sind durch Schneebewegungen geprägt. Es treten aber auch Murgänge und Steinschlag (Durchmesser 40-60cm) auf (NaiS-Formular 2, Teilfläche A). Gemäss Einteilung des Kantons Luzern ergibt sich für diese Bereiche der Zieltyp 35b.
Teilfläche B: Ausserhalb der Runse und ihren Einhängen befindet man sich in einem Übergangsbereich zwischen ober- und hochmontaner Höhenstufe und auf einem wechselfeuchten bis wechseltrockenen Standort. Die Artenzusammensetzung deutet eher auf die hochmontane, kühlere Lage hin.
Aufgrund dieser Beobachtungen werden diese Bereiche als Übergang zwischen Buntreitgras-Tannen-Fichtenwald (60*) und Typischer Buntreitgras Tannen-Buchenwald (18w), wobei das 60* mehr Gewicht hat. Diese Flächen liegen im Entstehungs- und Transitgebiet von Steinschlag. Als Hauptgefährdung werden Steine mit Durchmesser von 40-60cm angenommen (NaiS-Formular 2, Teilfläche B). Daraus ergibt sich gemäss Einteilung des Kantons Luzern der Zieltyp 15b mit entsprechenden Anpassungen der Anforderungen aus dem Standortstyp.
Im Gebiet der Schwändeliflue sind immer wieder ähnliche Situationen anzutreffen wie auf der Weiserfläche. Die vor kurzem ausgeführten und gut dokumentierten Massnahmen sowie die verhältnismässig gute Erreichbarkeit machen die Fläche zum geeigneten Objekt, um die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen im Hinblick auf die Bewirtschaftung der übrigen Bestände an der Schwändeliflue zu beurteilen.
Geschichte
Eine Chronologie verschiedener historischer Naturgefahrenereignisse im Gebiet ‚Schwändeliflue’ , teilweise ergänzt mit Zeitungsauszügen, findet sich in der Ablage. Ein Foto von 1949 zeigt die murgangfähigen Runsen oberhalb Flühli eindrücklich.
Methoden Beobachtung
Vollkluppierung
Vollkluppierung
Situationsskizzen
Fotostandorte
19.07.2011: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahme
22.08.2012: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahme
Fotostandorte
12.06.2013: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahme
22.04.2015: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahme
09.07.2019: Wirkungsanalyse
Beobachtungen
Etappenziele teilweise erreicht (Wildeinfluss?; Fläche braucht Zeit; Moderholz).
Beantwortung der Fragen:
Lückengrösse: Mit Ausnahme von VF 1 vermutlich alle Öffnungen zu klein bez. Licht und Wärme.
Auswirkungen der Schneebewegungen mit Ausnahme der Runsen nicht feststellbar. Bestandesränder sind stabil geblieben.
Verjüngung: Keine Ansamung feststellbar, Moderholz noch zu jung, Wildeinfluss an Weichhölzern deutlich sichtbar, Ansamung an verj. günstigen Stellen fehlt (Wild?), Was geschieht mit Pflanzen die aus Tok herauswachsen? Wildfrage schwierig zu beurteilen.
Verjüngung: Vergraste Flächen und Moderholz:
Öffnungsgrösse vermutl. zu klein, Moderholz scheint auf den vergrasten Flächen zwingend, aktuell noch zu wenig Moderholz. Vorhandenes Moderholz noch zu wenig vermodert. Zur Lage kann keine Aussage gemacht werden.
Schneegleiten: Massnahmen mit Schneegleitschutz wirksam, Pflanzungen entwickeln sich grösstenteils sehr gut (Ausnahme VF 3). Pflanzungen bringen Mischbaumarten.
Steinschlag: Aktuell keine negativen Auswirkungen feststellbar.
Borkenkäfer: Es hat kleinere Schäden gegeben, waren nicht negativ. Zudem vereinzelt Windwürfe, wenig Burglind, Holz wurde leider ausgeflogen.
Erkenntnisse
1) Die Fläche ist sehr komplex aber sehr gut dokumentiert.
2) Entwicklung verläuft sehr langsam und muss kontinuierlich und konsequent weiterbeobachtet werden.
3) Massnahmen in kleinen Schritten.
4) Moderholz scheint zwingend und braucht sehr lange, bis es als Keimbeet funktioniert.
5) Holz aus den Massnahmen unbedingt liegen lassen.
5) Ausführiche Neubeurteilung 2029
Zwischenbeurteilung 2025
Leitfragen
Lückengrösse
* Genügen die Lückengrössen für NV? Einfluss Einstrahlung und Trockenheit? Kleinstandorte?
* Verhindern Scheebewegungen in grösseren Öffnungen die Verjüngung?
* Restbestand an den Rändern durch Eingriff destabilisiert? Negative Einflüsse der Schneeablagerung aus Randbäumen auf die Verjüngung?
Verjüngung: Ansamung, Wildverbiss
* Ansamung der gewünschte Baumarten und können sie aufwachsen? Wildeinfluss?
Verjüngung: Vergraste Flächen und Moderholz
* Verjüngung vergraster Flächen? Wie viel direkte Einstrahlung ist notwendig?
* Welche Bedingungen (Lage des Moderholzes, auf oder neben Moderholz) sind nachweisbar und auch langfristig günstig?
Schneegleiten: Dreibeinböcke, quer liegende Stämme, hohe Stöcke
* Welche Schneegleitschutzmassnahmen sind kurz-, mittel- und langfristig wirksam? Kosten und Nutzen der unterschiedlichen Massnahmen?
* Entwicklung der gepflanzte Bäume? Zeitgewinn gegenüber NV?
Steinschlag: Schutz der Verjüngung
* Wie und wo kann Verjüngung am besten vor Steinschlag geschützt werden?
Borkenkäfer
* Werden Randbäume zu den geschaffenen Öffnungen vom Borki befallen?
Falls ja, gibt es walbaulich relevante Unterschiede?
Weiteres Vorgehen
Zwingend: Enge Weiterverfolgung der Entwicklung.
Ausführung der auf den Form 21 ausführlich festgehaltenen Massnahmen. In Datei
wf08_Nais_Form1-5_190709
1) Jährliche Kontrollen
2) Moderate Vergrösserung diverser Öffnungen. Holz unbedingt liegen lassen (Moderholz!)
3) Unterhalt der Pflanzungen und Verbauungen
4) Beurteilung Wildeinfluss?
5) Massnahmen und Feststellungen auf den dafür vorgesehenen Formularen Form 21 TF unbedingt dokumentieren!
Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting?
Die Fragestellungen von 2010 bleiben bestehen und werden aufgrund der getroffenen Massnahmen wieder beurteilt.
Fotostandorte
03.07.2020: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahme
12.11.2021: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahme
25.09.2023: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahme
Dokumentation
Fotostandorte
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Kommentare
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