LU 15 Füfischilt Escholzmatt
- Gemeinde
- Escholzmatt (LU)
- Ort
- Füfischilt
- Zentrumskoordinaten
- 2639594 / 1193850
- Höhe
- 1270 m
- Höhenstufe
- Tannen-Fichtenwälder der hochmontanen Stufe: Haupt- und Nebenareal
- Standorttypen
- 50 Typischer Hochstauden-Tannen-Fichtenwald (Haupt- und Nebenareal) NaiS 2A NaiS 2B Tree App
- 18 Waldschwingel-Tannen-Buchenwald NaiS 2A NaiS 2B Tree App
- Stichworte Fragestellungen
- ModerholzWild/WildschutzNaturverjüngung
Kontakt
- Fabian Stofer, Fachbearbeiter Schutzwald
- fabian.stofer@lu.ch
- Cécile Müller
- cecile.mueller@lu.ch
Zusammenfassung
- Einrichtungsdatum
- 13.07.2010
- Status
- aktiv
- Wirkungsanalyse
- 21.08.2019
- Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung
Der ‚Füfischilt’ oberhalb von Escholzmatt wurde im Dezember 1999 durch den Orkan ‚Lothar’ weitgehend abgeräumt. Auch weitere Bereiche der ‚Beichlen’ (z.B. der benachbarte ‚Gross-schilt’) wurden stark getroffen. Käferschäden folgten, so dass die Fichten auf weiten Teilen abstar...
- Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting
1) Moderholz
Prognose zutreffend: Moderholz wird erst in 5-10 Jahren für die NV eine Rolle spielen?
...
Bestandesbeschreibung 13.07.2010
Bestandesbeschreibung 21.08.2019
Bestandesbeschreibung 26.06.2020
Bestandesbeschreibung 05.08.2021
Bestandesbeschreibung 12.09.2023
Bestandesentwicklung
Chronologie
13.07.2010: Einrichtung
Gründe für und Fragestellungen
Der ‚Füfischilt’ oberhalb von Escholzmatt wurde im Dezember 1999 durch den Orkan ‚Lothar’ weitgehend abgeräumt. Auch weitere Bereiche der ‚Beichlen’ (z.B. der benachbarte ‚Gross-schilt’) wurden stark getroffen. Käferschäden folgten, so dass die Fichten auf weiten Teilen abstarben. Kurz vor dem Sturmereignis hatte im Füfischilt noch ein Eingriff mit Seilkran stattgefunden.
Auf Grund des ernormen Ausmasses der Sturmschäden und der schlechten Erschliessung war es nicht möglich, das Sturm- und Käferholzes rechtzeitig zu räumen. Spätere Räumungen wurden von Seiten des Kantons nicht unterstützt. Der Anblick der dürren Bäume löste bei Teilen der lokalen Bevölkerung Unverständnis gegenüber der Strategie des kantonalen Forstdienstes aus. Zweifel wurden laut, ob sich die Bestände in absehbarer Zeit selber wieder verjüngen und ob nicht liegendes und umfallendes Totholz die Verjüngung zerstöre oder behindere.
Systematische Markierungen von kleinen Bäumchen (ausser Fichte) mit Holzpfählen haben gezeigt, dass durchaus Verjüngung vorhanden ist.
Um die Entwicklung der Verjüngung und des stehenden und liegenden Totholzes zu verfolgen, wurde am Füfischilt eine Weiserfläche eingerichtet. Auf Grund der speziellen Situation wurde die Fläche vorwiegend mit punktuellen Fotos und Zustandsbeschreibungen dokumentiert.
In Abweichung zur Pflanzensoziologischen Karte wurde die Weiserfläche als Typischer Alpendost-Fichten-Tannenwald (50a) im Übergang zum Typischen Tannen-Buchenwald (18a) angesprochen. In der Kartierung wurde die Grenze zwischen 18a und 50a etwas höher, auf 1400m ü.M. gelegt. Die Vegetation deutet jedoch auch in den unteren Bereichen des Füfischilts eher in Richtung Waldgesellschaft 50a. Vereinzelt treten flachgründige Rutschungen auf, die den unmittelbar anstehenden Fels freilegen.
Gemäss Einteilung des Kantons Luzern ergibt sich damit die für die Weiserfläche der Zieltyp 24 im Übergang zu 22.
Vor allem für die Beurteilung der Verjüngungsentwicklung wurden im Bestand drei mosaikartig angeordnete Standorttypen unterschieden: 1. Saure, trockene Kuppe; 2. Grasiger Typ; 3. Himbeerflur in Mulden.
Dokumentation
Situationsskizzen
Fotostandorte
21.08.2019: Wirkungsanalyse
Beobachtungen
Erstaufnahme sah Wirkungsanalyse erst in 20 Jahren vor! Zum Glück wurde die Fläche jetzt schon beurteilt.
Beantwortung der Fragen:
Vegetaionskonkurrenz: 3 Vegetaionstypen nicht mehr als solche erkennbar. Pioniergehölze haben sich auf ganzer Fläche üppig eingestellt, Weiden wurden leider radikal zurückgeschnitten. B'Ah auf ganzer Flä ausser in Mulden regelmässig verteilt (3-6m hoch).
Stehendes Totholz / Moderholz: Zu 80% umgefallen, kein Problem für Verjüngung; Moderholz noch nicht bereit.
Wildverbiss: Ta in An- und Aufwuchs an versch. Stellen sehr üppig aber massiv verbissen. Massnahmen sind notwendig um zielgerechte Mischung zu erhalten (noch nicht zu spät!).
Restbestand / Unterständige Ta: Nur einzelne Ta geworfen, Restbestand vital, unterständige Tannen sehr vital.
Erkenntnisse
1) Die Vegetationskonkurrenz war für Ansamung und Aufwuchs nicht existenziell bedrängend. Die Fläche weist eine ausreichende Bestockung auf.
2) Entmischend scheint das Wild zu wirken. Es ist noch nicht zu spät, durch entsprechende Bejagung zu korriogieren.
3) Wenn aber der zukünftige Bestand aus einer einigermassen zielgerechten Mischung bestehen soll, sind dringend Massnahmen (Jagd, Schutz) zu ergreifen.
4) Der massive Rückschnitt der Pioniervegetation (Weiden) beeinträchtigt aussagekräftige Schlussfolgerungen betr. deren Wirkung auf die Wiederbestockung.
5) Borkenkäfer-Fichten brechen erst nach ca. 20 Jahren zusammen.
6) Der Zusammenbruch beeinträchtigt die NV nicht nachteilig (kein Abrollen).
7) Moderholz braucht mehr als 20 Jahre um für die NV als Keimbeet zu dienen.
8) Restbestand und unterständige Ta sind grösstenteils vital erhalten geblieben. Nur wenige vereinzelte Bäume des Restbestandes wurden geworfen.
Leitfragen
Vegetationskonkurrenz: Wie entwickelt sich die Verjüngung in den 3 Vegetationstypen
Moderholz: Ab wann stellt sich Verjüngung auf Moderholz ein
Wildverbiss: Schutz und Förderung von Ta-Anwuchs?
Totholz stehend und liegend: Zerfall wann? Geschwindigkeit der Zersetzung? Bewegung von liegendem Totholz?
Weiteres Vorgehen
1) Bejagung 2020
2) Schutz 30 -50 Pflanzen NV 2020
3) Kurze Beschreibung der ausgeführten Massnahmen auf Form 21
4) Nächste Wirkungsanalyse 2025
Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting?
1) Moderholz
Prognose zutreffend: Moderholz wird erst in 5-10 Jahren für die NV eine Rolle spielen?
2) Bejagungskonzept anpassen
Hilft stärkere Bejagung dem Aufwuchs der Ta?
Profitiert damit auch die üppig vorhandene VoBe?
Hilft der Ta der Schutz im Aufwuchs von Fi?
3) Salzlecke
Gelingt es, durch Aufhebung der Salzlecke und Stoppen des Mähens die vorhandene zielgerechte Mischung im des Anwuchses als entsprechenden Aufwuchs zu bekommen?
4) Schutz mit Tok
Gelingt es 30-50 geschützte NV-Ta Anwuchs in den Aufwuchs zu führen?
5) Prognose zutreffend?
Gelingt es, durch diese Massnahmen eine zielgercht gemischte, strukturierte Bestockung zu bekommen?
Formulare
Fotostandorte
26.06.2020: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahme, Besprechung Freihaltefläche
05.08.2021: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahme, Absprache JG
12.09.2023: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
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Kommentare
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