Weiserfläche

BE 24 Riedwald

  • Höhenstufen
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1_2009_rutschflaeche.jpg
Gemeinde
St. Stephan (BE)
Ort
Riedwald
Zentrumskoordinaten
2595190 / 1152034
Höhe
1200 m
Höhenstufe
Tannen-Fichtenwälder der hochmontanen Stufe: Haupt- und Nebenareal
Standorttypen
49* Schachtelhalm-Tannen-Fichtenwald mit Rostsegge (Haupt- und Nebenareal) NaiS 2A NaiS 2B Tree App
Naturgefahren
Rutschungen, Erosion, Murgänge NaiS 1
Stichworte Massnahmen
Pflanzungen
Stichworte Fragestellungen
PflanzungenNaturverjüngungRutschungErosionBestandesstabilitätWildschäden
Kontakt
Suisse Nais
no-reply@suissenais.ch
Samuel Schmutz
samuel.schmutz@be.ch
Flavia Studer
flavia.studer@be.ch
Zusammenfassung
Einrichtungsdatum
03.06.2009
Status
aktiv
Wirkungsanalyse
22.05.2024
Massnahmen
17.08.2011: StecklingePflanzungen
Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung

Die Weiserfläche liegt am Bacheinhang des Riedgrabens. Die geologische Unterlage ist Teil der Klippendecke mit Trias und Jura-Kalkgesteinen. Der Untergrund ist rutschig, örtlich gibt es Kalktuff. Auf der Fläche hat sich im 2005 ein grösserer Rutsch ereignet. Wir möchten genauer wissen, wie w...

Methoden Beobachtung bei Einrichtung
  • Naturverjüngung Beobachten / Abwarten

Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting

Fragestellungen

  • Warum kommen natürlich praktisch keine Pionierbaumarten auf?

  • ...

Chronologie

03.06.2009: Einrichtung

Gründe für und Fragestellungen

Die Weiserfläche liegt am Bacheinhang des Riedgrabens. Die geologische Unterlage ist Teil der Klippendecke mit Trias und Jura-Kalkgesteinen. Der Untergrund ist rutschig, örtlich gibt es Kalktuff. Auf der Fläche hat sich im 2005 ein grösserer Rutsch ereignet. Wir möchten genauer wissen, wie weit die vorhandene Bestockung die Rutschsituation beeinflusst und wie der Rutsch wieder zuwächst.


Bestandesgeschichte/Frühere Bewirtschaftung

Die Fläche liegt im Wald der Bäuert Ried.

Die Oberfläche ist durch verschiedene Rutschungen geprägt. Der jüngste und grösste Rutsch datiert vom Augsut 2005. An den Rutschkanten sind Erhöhungen, welche sich bevorzugt natürlich verjüngen. In den Muldenlagen sammelt sich das Wasser und die Bestockung ist sehr lückig.


Methoden Beobachtung

  • Naturverjüngung Beobachten / Abwarten


Pläne/Karten/Skizzen


Situationsskizzen

situationsskizze_2009.jpg

Fotostandorte

1_2009_rutschflaeche.jpg 2_2009_instabile_fi_ta.jpg 3_2009_wasserlauf.jpg 4_2009_bestand.jpg 5_2009_bestand.jpg

Gegenhangansichten

6_2009_gegenhang.jpg
17.08.2011: Massnahme: Stecklinge, Pflanzungen
Massnahmentypen
Stecklinge Pflanzungen

Zielsetzung Massnahme

Stabilisierung der Rutschfläche


Beobachtungen

  • Weidenstecklinge in Gruppen gepflanzt

  • Pflanzung von Erlen (Nacktwurzler)


Fotostandorte

7_2011_rutschflaeche.jpg 8_2011_instabile_fi_ta-1717408939.jpg
08.05.2015: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Veränderungen seit der letzten Aufnahme:

  • Wo sich der Boden stabilisiert hat, kommt Naturverjüngung auf.

  • Naturverjüngung ist aufgekommen (Erle, VoBe, Bah, Fi). Die (gepflanzten) Erlen haben sich besser etabliert als die Weidenstecklinge.

  • Im oberen Teil der Fläche sind die Bäume etwas schräger geworden, Hang ist teilweise also noch in Bewegung.


Fotostandorte

f1_rutschflaeche_2015.jpg f2_instabile_fi_ta_rutschrand_2015.jpg f3_blick_auswaerts_entlang_wasserlauf_2015.jpg f4_bestand_2015.jpg f5_fallinie_waldrand_2015.jpg
08.08.2019: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Veränderungen seit der letzten Aufnahme:

  • Boden stabilisierte sich in letzten Jahren.

  • Erle oben in Rutschfläche vorherrschend.

  • Fichte ist als Ansamung/Anwuchs auf Fläche vorhanden.

  • Einzelne Tannen im Anwuchs im Altholz vorhanden.

  • Obwohl Hirsch auf Fläche präsent, ist der Wildeinfluss tragbar.         

Etappenziele mit Kontrollwerten:

  • Fi und einzelne B'Ah auf Kahlflächen vorhanden. Ta nur unter Altbestand zu finden.

  • Fi und Ta haben sich erholt. Keine Abgänge in den letzten Jahren.

  • Fi mehr als 10 Stk/a; Ta weniger als 10 Stk/a; B'Ah ca. 10 Stk/a   


Fotostandorte

f1_rutschflaeche_2019.jpg f2_instabile_fi_ta_rutschrand_2019.jpg f3_blick_auswaerts_entlang_wasserlauf_2019.jpg f4_bestand_2019.jpg f5_fallinie_waldrand_2019.jpg

Bestandesbilder

p1000809.jpg
22.05.2024: Wirkungsanalyse

Beobachtungen

Bereich Rutschung

  • Pflanzungen im oberen Bereich: Weidenstecklinge sind nur schlecht aufgekommen, gepflanzte Erlen (Nacktwurzler) haben sich sehr gut entwickelt

  • Verteilung Naturverjüngung: Auf erhöhten Kleinstandorten mehr Naturverjüngung vorhanden als in den Mulden, insbesondre Fichte. Der mittlere Bereich der Rutschung ist am wenigsten stark bestockt.

  • Baumarten:

    • Wenig Pionierbäume (Birke, Vogelbeere) vorhanden

    • Wenig natürlich aufgekommene Erlen im unteren Bereich

    • Ahorn-Verjüngung direkt neben Altbestand, jedoch nicht in Rutschungsfläche

    • Keine Eschen-Verjüngung

    • Fi-Verjüngung überall vorhanden, im oberen Bereich unter dem Schirm der Erlen bereits Mannshoch

  • Wildschäden: Teilweise starker Verbiss, hat jedoch wohl kein entscheidender Einfluss auf das (Nicht-)Aufkommen der Verjüngung

  • Naturgefahren:

    • Rutschungsfläche ist grösstenteils durch Vegetation bedeckt. Damit ist die Bodenoberfläche teilweise stabilisiert, heisst oberflächliche Erosion ist nur punktuell beobachtbar. U.a. die Rutschungsränder sind zum Teil weiterhin instabil.

    • Neuer Rutschungsanriss in der Mitte der Rutschungsfläche (2005), ca. auf 1215 m ü. M.

    • Sehr wahrscheinlich wurde ein Teil des Materials des Rutsches 2005 im mittleren und unteren Teil des Rutsches abgelagert; dementsprechend instabil scheint der mittlere und untere Teil zu sein.

    • Ganzer Hang ist - zusätzlich durch die oberflächlich ersichtlichen Phänomene - von einer tiefgründigen, permanenten Rutschung betroffen (durch Wald nicht gross beinflussbar)

Bereich Altbestand

  • Es ist eine schöne Struktur mit tragbarem Verbiss zu beobachten

  • Gute Tannen-, Fichten und Ahorn-Verjüngung


Erkenntnisse

  • Der obere Bereich der Rutschung konnte durch die Erlen-Pflanzungen stabilisiert werden. Der mittlere und untere Bereich ist weiterhin anfällig für weitere Rutschungen. Eine Pflanzung im mittleren und evt. im unteren Bereich scheint angebracht zu sein.

  • Weidestecklinge haben sich nicht bewährt, die gepflanzten Erlen hingegen haben sich viel besser entwickelt

  • Bei den Pflanzungen hätte der Fokus noch stärker auf die Rutschungsränder gesetzt werden sollen.

  • Schlechtes Aufkommen der Pionierbaumarten ist schwer erklärbar.

  • 20 Jahre nach dem Rutschungsereignis ist die Fläche flächig bewachsen und dadurch oberflächig stabilisiert

  • Vorhandene Weisstannen sind ein wichtiger Teil des Bestandes (Pfahlwurzeln)


Leitfragen

"Wir möchten genauer wissen, wie weit die vorhandene Bestockung die Rutschsituation beeinflusst und wie der Rutsch wieder zuwächst."

-      Keine Vergrösserung der Rutschungsfläche, Bäume des Altbestandes am Rand der Rutschung blieben erhalten

-      Erlen-Pflanzung war erfolgreich, ohne dies wäre die Situation heute deutlich kritischer

-      Natürliche Verjüngung in der Rutschungsfläche ist erstaunlich schlecht aufgekommen (Voraussetzungen scheinen eigentlich gut (gewesen) zu sein -> viel Licht & keine Vegetationskonkurrenz).


Weiteres Vorgehen

  • Pflanzungen von: Bergahorn, Spitzahorn, Birke, Vogelbeere, Schwarzerle, Winterlinde

  • Bei Pflanzungen Fokus auf die Rutschungsränder setzen


Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting?

Fragestellungen

  • Warum kommen natürlich praktisch keine Pionierbaumarten auf?

  • Warum kommen nur sehr wenige Ahorne und keine Weisstannen in der Rutschungsfläche auf (und nur am Rand des Altbestandes)?

  • Wie erfolgreich sind Pflanzungen abgesehen von Erlen (siehe weiteres Vorgehen)?

Beobachtungssetting

  • zusätzlicher Fotostandort 2.1 erfasst (gleiche Koordinaten wie F2, jedoch andere Richtung -> hangaufwärts)

  • Fotostandort 4 wurde nicht erneut aufgenommen, hat starke Ähnlichkeiten mit F3 (F4 liefert keine relevanten Informationen)



Fotostandorte

f2.1.jpg f2-1716469801.jpg f3.jpg f5.jpg f1_neu.jpg

Bestandesbilder

threema-20240522-130427083.jpg 20240522_084256.jpg 20240522_101724.jpg

Störungsereignisse

threema-20240522-130425965.jpg

Fotos

Kommentare

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