Weiserfläche

BE 22 Gartschopfwald

  • Höhenstufen
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Gemeinde
Ringgenberg (BE) (BE)
Ort
Gartschopfwald
Zentrumskoordinaten
2634360 / 1173790
Höhe
1280 m
Höhenstufe
Buchenwälder der submontanen Stufe
Standorttypen
53 Zwergbuchs-Fichtenwald NaiS 2A NaiS 2B Tree App
17 Eiben-Buchenwald/Steilhang-Buchenwald mit Reitgras NaiS 2A NaiS 2B Tree App
Naturgefahren
Lawinen NaiS 1
Stichworte Massnahmen
Verjüngung mit Schlitzen
Stichworte Fragestellungen
Wild/Wildschutz
Stichworte Holzernte
Helikopter
Kontakt
Suisse Nais
no-reply@suissenais.ch
Samuel Schmutz
samuel.schmutz@be.ch
Tomas Durner
tomas.durner@be.ch
Zusammenfassung
Einrichtungsdatum
07.05.2009
Status
aktiv
Wirkungsanalyse
20.07.2021
Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung

Repräsentativ für Lawinenschutzwald entlang den Südhängen des Brienzersees.

  • Wann ist der richtige Zeitpunkt für Eingriffe zur Bestandes-Umformung im Bezug auf das Kosten-/Nutzenverhältnis?

  • Wie wird im Bestand der nötige Laubholz- und Tannenanteil erreicht (Wild...

Methoden Beobachtung bei Einrichtung

Beobachtung.

Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting


Chronologie

07.05.2009: Einrichtung

Gründe für und Fragestellungen

Repräsentativ für Lawinenschutzwald entlang den Südhängen des Brienzersees.

  • Wann ist der richtige Zeitpunkt für Eingriffe zur Bestandes-Umformung im Bezug auf das Kosten-/Nutzenverhältnis?

  • Wie wird im Bestand der nötige Laubholz- und Tannenanteil erreicht (Wilddruck)?

  • Sind genug Tannensamenbäume vorhanden?


Bestandesgeschichte/Frühere Bewirtschaftung

  • Nadelholzreicher als Umgebung (siehe Gegenhangbild)

  • Vivianschäden am oberen Rand

Belastungen:
- Wilddruck Hirsch und Gams.
- Schneegleiten auf Reitgras in Runsen, Mulden und grösseren Öffnungen; direkt oberhalb der Fläche ist der Wald aufgelöster, Gleitschneespuren sind auch im Bestand zu erkennen.

Schäden:
- Verbiss an Bergahorn und Tanne: Aufkommen nur bis 30 cm.
- In Runse Fichte + Buche Säbelwuchs, teilweise abgeknickt.
- Steinschlag- und Reistschäden an exponierten Lagen.


Methoden Beobachtung

Beobachtung.



Gegenhangansichten

gartschopfwald-ringgenbarg-07.05.09,-gegenhangbild-fst.-ruine-ringgenberg-18mm.jpg gartschopfwald-ringgenberg-07.05.09-,-gegenhangbild-fst.-ruine-ringgenberg-70-mm.jpg
19.06.2017: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

  • Eingriff 2011: Holzerei mit Verwertung und angeordnete Querbäume; danach jährliches Austrichtern bis und mit 2017 sowie passive Wildschadenverhütung im 2012.

  • Windwurf im Winter 2011, im Anschluss an die Holzerei, entlang der Schlagränder, Umfang zusammen mit vereinzeltem Käferbefall ca. 10% der Erntemenge -> knapp 20 - 30 m3.


Bestandesbilder

gartschopfwald-ringgenberg-foto-11---2017.jpg gartschopfwald-ringgenberg-foto-10---2017.jpg

Erkenntnisse

Die Veränderungen haben einen Einfluss auf die Fragestellungen, nämlich:
Frage 1: Der Eingriffszeitpunkt scheint nicht schlecht gelegen zu sein.
Frage 2: Falls überhaupt, kommt die Tanne nur mit grossem Aufwand (Einzelschütze); Laubholz (Bergahorn!) auch stark vom Wild beeinflusst → beide nicht gesichert!
Frage 3: Es wurden beim Eingriff keine Tannen entnommen; trotzdem nur spärlich Samenbäume vorhanden.


20.07.2021: Wirkungsanalyse

Beobachtungen

  • Grosse Lücken aufgrund vergangener Sturm- und Borkenkäferereignisse. Die Verjüngung  etabliert sich, aber hat jedoch mit Konkurrenzvegetation und Wildruck zu kämpfen.

  • NaiS-Kriterien können auf Freiflächen bezüglich Lückenlänge gerade noch eingehalten werden. Dank verschiedenen Durchmesserklassen die auf Fläche präsent sind und einzelner Teilflächen der Verjüngung (Übergang Dickung /schwaches Stangenholz) kann der Schutz vor Lawinen sichergestellt werden.


Erkenntnisse

Die Umformung in strukturierte Bestände ist in vollem Gange. Bei diesen ursprünglich einförmigen Beständen ist es wichtig, dass die Verjüngungseinleitung nicht zu stark ausfällt. Es besteht immer die Gefahr, dass sich Verjüngungsschlitze durch Sturm- und Borkenkäferschäden vergrössern. Ein strukturierter Bestand ist Voraussetzung, dass der Schutz vor Naturgefahren dauernd gegeben ist. Der Standort ist grundsätzlich Verjüngungsfreundlich, jedoch aufgrund Wilddruck und vorherrschenden Standortsbedingungen ist Aufkommen der Tanne nicht sichergestellt.


Leitfragen

Was ist gelungen? Was würden Sie gleich machen? Auch mit Klimawandel?
Verjüngungseinleitung mit gleichzeitigem Erhalt der Schutzwirkung hat funktioniert. Jedoch sind durch Sturm- und Borkenkäferereignisse immer wieder Bäume umgefallen. Durch Holzschlag und nachfolgende Sturm- und Borkenkäferereignisse Bedingungen geschaffen, dass sich ganze Baumartenpalette verjüngen kann. Deren Aufwachsen ist jedoch durch den hohen Wilddruck gefährdet.

Was ist nicht gelungen? Gibt es unerwartete/überraschende Ergebnisse?
Das Aufbringen von Tannen ist sehr schwierig. Einerseits können die natürlich Aufkommenden wegen den grossen Verjüngungslücken (Offenlandbedingungen) und des hohen Wilddruckes kaum aufwachen. Desweitern sind gepflanzte Tannen in einem schlechten Gesundheitszustand und deren Überleben in Frage gestellt. Die Naturverjüngung von Vielfalt der Laubhölzer funktioniert nur bedingt (Vegetationskonkurrenz und Wilddruck). Viele Störungen nach Holzschlag (Daher feine Verjüngungseinleitung wichtig). Dank Verjüngungsfreundlichkeit werden Lücken kurz gehalten.

Bestätigen die Ergebnisse bisherige Erfahrungen / vorhandenes Wissen (Lehrmeinung)?
Nach Holzschlägen zur Verjüngungseinleitung ist immer wieder mit nachfolgenden umgefallenen Bäumen und einzelnen Käferbäumen zur rechnen. Die Sturm- und Borkenkäferereignisse sind auf dieser Fläche einfach stärker ausgefallen als normalerweise zu erwarten ist.

Können NaiS-Profile eingehalten werden? Oder liegen die Zielsetzungen jenseits des Machbaren?
Bezüglich Naturgefahr ja aber mit Störungen und diesem Ausgangsbestand schwierig. Bezüglich Standort kann NaiS-Profil nicht eingehalten werden (Mischung, Anteil Tannen).

Sollten Anpassungen der bisherigen waldbaulichen Praxis vorgenommen werden?
Da verjüngungsfreundlicher Standort: bisherige Praxis sinnvoll. Zur Verjüngungseinleitung allenfalls nur Einzelbäume entnehmen und sobald sich Verjüngung installiert hat, grössere Öffnungen anlegen.

Sollten neue Fragestellungen untersucht werden? Sogar neue Forschungsthemen?
Tannenverjüngung in Südhang: Wann fällt sie fällt Sie naturbedingt aus?

Klimawandel: Sind Anpassungen nötig? Welcher Standort erwartet? Welche Arten fördern?
Laubholz wird stark zunehmen aber wildbedingt haben Bergahorne Schwierigkeiten zum Aufkommen. Buchen in Verjüngung vorhanden aber bezüglich Klimawandel mehr gewünscht. Die Fläche wurde ja 2009 im Übergang von einem 17 zu einem 53er Standort kartiert. Beim 53er Standort wird die Waldföhre die dominierende Hauptbaumart. Beim 17er Standort gibt es laut Tree-App keine Empfehlung.


Weiteres Vorgehen

  • Weiserfläche weiterhin beobachten. Ist übrig gebliebenes Baumholz stabil? Wie entwickelt sich die Verjüngung (Artzusammensetzung)?


Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting?



Fotos

Kommentare

Fragen, Anregungen oder Anmerkungen zur Fläche/zum Beobachtungspunkt? «22 Gartschopfwald»?

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