Weiserfläche

BE 17 Obere Rufiberg

  • Höhenstufen
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Gemeinde
Brienzwiler (BE)
Ort
Obere Rufiberg
Zentrumskoordinaten
2652220 / 1177940
Höhe
920 m
Höhenstufe
Buchenwälder der untermontanen Stufe
Standorttypen
12a Typischer Bingelkraut-Buchenwald / Typischer Zahnwurz-Buchenwald NaiS 2A NaiS 2B Tree App
Naturgefahren
Steinschlag NaiS 1
Stichworte Massnahmen
Verjüngung mit SchlitzenRäumung AltbestandQuerbäume
Stichworte Fragestellungen
Querliegendes Holz/Liegendes HolzModerholzNaturverjüngung
Stichworte Holzernte
motormanuell bodengestützt
Kontakt
Suisse Nais
no-reply@suissenais.ch
Samuel Schmutz
samuel.schmutz@be.ch
Tomas Durner
tomas.durner@be.ch
Zusammenfassung
Einrichtungsdatum
18.01.2011
Status
aktiv
Wirkungsanalyse
04.04.2023
Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung
  • Kann Verjüngung aufkommen, wenn dauernd Steinschlag drüberrollt?

  • Ist die Verjüngungsöffnung gut angelegt bezüglich Südhang/Trockenheit/Flachgründigkeit/Schneerutschen, -gleiten und -kriechen?

  • Hält das Buchenquerholz so lange, bis die Verjüngung gesichert aufkommt?

Methoden Beobachtung bei Einrichtung

Vollkluppierung

Chronologie

18.01.2011: Einrichtung

Gründe für und Fragestellungen

  • Kann Verjüngung aufkommen, wenn dauernd Steinschlag drüberrollt?

  • Ist die Verjüngungsöffnung gut angelegt bezüglich Südhang/Trockenheit/Flachgründigkeit/Schneerutschen, -gleiten und -kriechen?

  • Hält das Buchenquerholz so lange, bis die Verjüngung gesichert aufkommt?


Bestandesgeschichte/Frühere Bewirtschaftung

  • Wenig Aushieb in den letzten mindestens 40 Jahren.

  • Forstschutzarbeiten in den 70-er und 80-er Jahren.

  • Belastungen:
    Wild
    Schneerutsche aus der Flue in den kleinen Schleifen
    Stein- und etwas Eisschlag
    Trockenheit

  • Schäden:
    Gams, Hirsch, Reh: Verbiss an Bergahorn + Tanne gegen 100%, Buche + Fichte teilweise
    Schneerutsche verursachen Anwuchsprobleme -> umlegen, ausreissen
    Trockenheit -> Probleme mit der Keimung der Samen
    dauernder Steinschlag aus der Flue machen Schäden an jeder Entwicklungsstufe, was vor allem an Buche und Fichte zu Fäule führt


Methoden Beobachtung

Vollkluppierung



Fotostandorte

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Bestandesbilder

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21.11.2018: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

  • Verjüngungsschlitz gemäss Situationsplan >> für Wirkungsanalyse noch zu früh (in 4-5 Jahren möglich), 2018 nur Neuansprache mit Form. 2 gemacht.

  • Verjüngung fehlt im Schlitz (noch).

  • Dicke Querbäume erfüllen Funktion bezüglich Steinschlag noch, dünne bereits stark zerfallen Steinschlag hat keine negative Wirkung auf Verjüngung, fehlt eher wegen starkem Eingriff.


Fotostandorte

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Erkenntnisse

  • Verjüngungsschlitz = eher grosses Loch im NW Ecken Fläche (wahrscheinlich zu gross > trockene Bedingungen > fehlende  Beschattung)

  • für weitere Vollkluppierung fehlt Markierung der Grenze


04.04.2023: Wirkungsanalyse

Beobachtungen

  • Ausgangsbestand kann als stabil beschrieben werden (keine Hänger und keine Trockenschäden an Fichten und Buche erkennbar). Obwohl seit Eingriff bereits 11 Jahre vergangen sind, ist die vorhandene Verjüngung äussert spärlich.

  • Stammzahl durch Eingriff leicht reduziert. Gemäss Theorie sollten die Querbäume die verringerte Schutzwirkung bis zur Etablierung der Verjüngung überbrücken. Die Naturverjüngung ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch praktisch ausstehend. Es gibt keine Hinweise, dass die Aktivität des Eingriffes seit dem Eingriff abgenommen hat. 


Erkenntnisse

  • Durch Holzerei ist ein Verjüngungsschlitz zur Einleitung der Verjüngung entstanden. Im mittleren und nordöstlichen Teil ist Lücke maximal 15m breit. Am Rand kommt vereinzelt Buchenverjüngung auf. Dies jedoch sehr spärlich und auch Buchen im Anwuchsstadium sind verbissen. Einzelne Verjüngungsansätze der Fichte sind über die ganze Weiserfläche zu finden. In der grossen Öffnung beim Fotostandort 1 kommen vereinzelte Nussbäume auf (geringe Verbissanfälligkeit). Insgesamt ist die Verjüngungssituation ungenügend. Ursache davon ist sicherlich eine Kombination von folgenden Faktoren: Konkurrenzvegetation, Trockenheit und Wald-Wild. Obwohl Samenbäume von klimafitten Baumarten vorhanden sind, findet man diese Baumarten im Verjüngungsstadium nicht. In grosser Lücke hindert zusätzlich die hohe Steinschlagaktivität das Aufkommen der Verjüngung. Die Querbäume von Buchen haben eine beschränkte Wirkungsdauer. Diese wird durch die hohe Steinschlagaktivität sicherlich nochmals verringert. Der Altbestand ist im Vergleich zu vergleichbaren Standorten auf derselben Höhenstufe äusserst vital. Ergänzungspflanzungen direkt nach dem Holzschlag würden in solchen Ausgangsbedingungen sicherlich zu einer beschleunigten Einleitung der Verjüngung beitragen. 


Leitfragen

  • Was ist gelungen? Was würden Sie gleich machen? Auch mit Klimawandel?
    Anordnung des Verjüngungsschlitzes ist ideal. Mit der Morgensonne ist Gefahr Austrocknung minimal. Entlang grossen Verjüngungsöffnung ist Nussbaum einzige Baumart die sich verjüngt. Durch weiterhin hohe Stammzahl auf Beobachtungsfläche und der Querbäume in Vergangenheit hat sich Schutzwirkung bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht gross verschlechtert. Durch ausbleiben der Verjüngung verschlechtert sich die Schutzwirkung zunehmend. Schutzwirkung nicht verschlechtert aber langfristiges Problem wenn Verjüngung nicht aufkommt. Die Ausrichtung des Schlitzes ist zielführend, auch bezüglich erwarteter erhöhter Trockenheit.

  • Was ist nicht gelungen? Gibt es unerwartete/überraschende Ergebnisse?
    Die Einleitung der Verjüngung und das Etablieren einer zielgerichten Mischung in der Verjüngung ist zum jetzigen Zeitpunkt gescheitert. Die Verjüngung von Ta, Bah und Li ist nicht vorhanden. Dies obwohl Samenbäume von Spitzahorn, Bergahorn, Linden und Tannen vorhanden sind. Auch die Verjüngung von Buchen ist äusserst spärlich. Die Lückenlänge im oberen Bereich ist mit über 40m in Hangfalllinie zu gross. Die Wirkung der Buchen-Querbäume lässt schnell nach (im oberen Bereich sind ehemalige Querbäume stark verbrauchen und bereits weit verfault. Im unteren Bereich sind die Querbäume weiterhin intakt).
    Bestätigen die Ergebnisse bisherige Erfahrungen / vorhandenes Wissen (Lehrmeinung)?
    Gemäss Unterlagen Vollkluppierung starke Zunahme Stammzahl. Da dies nicht Beobachtungen auf Fläche entspricht, gab es vermutlich Probleme mit Flächengrösse.  Aufgrund ungenauer Angaben zur genauen Fläche wird Vollkluppierung nicht fortgesetzt (keine Vergleichbarkeit Daten).

  • Können NaiS-Profile eingehalten werden? Oder liegen die Zielsetzungen jenseits des Machbaren?
    Zum jetzigen Zeitpunkt kann das NaiS-Profil ausser im Punkt der Verjüngung eingehalten werden. Aufgrund des momentanen Ausbleiben der Verjüngung verschlechtert sich die Situation mittelfristig.

  • Sollten Anpassungen der bisherigen waldbaulichen Praxis vorgenommen werden?
    Wenn sich die Verjüngung verzögert, müssen Ergänzungspflanzungen von klimafitten Baumarten unter den Stöcken in Erwägung gezogen werden.

  • Sollten neue Fragestellungen untersucht werden? Sogar neue Forschungsthemen?
    Weitere Beobachtung Einleitung Verjüngung gewünscht. Aus Erkenntnissen dieser Wirkungsanalyse wäre es aus diesem Standort sinnvoll gewesen, nach dem Holzschlag bereits Ergänzungspflanzungen vorzunehmen. Auf welchen Standorten und unter welchen Bedingungen ist es sinnvoll Ergänzungspflanzungen vorzunehmen.

  • Klimawandel: Sind Anpassungen nötig? Welcher Standort erwartet? Welche Arten fördern?
    Wechsel von einem 12a Standort zu 9a. Neben Buchen sollten zukünftig  folgende Baumarten vorkommen: Spitzahorn,
    Bergahorn Esche† Kirschbaum und Traubeneiche.


Weiteres Vorgehen

  • Einleitung und Mischung Verjüngung neuer Fokus Beobachtung Weiserfläche.


Fotostandorte

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Bestandesbilder

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Fotos

Kommentare

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