BE 8 Schyberwängli
- Gemeinde
- Gündlischwand (BE)
- Ort
- Schyberwängli
- Zentrumskoordinaten
- 2636200 / 1166550
- Höhe
- 1700 m
- Höhenstufe
- Nadelwälder der subalpinen Stufe (ohne Föhren- und Arvenwälder)
- Naturgefahren
- Steinschlag NaiS 1
- Stichworte Massnahmen
- PflanzungenJungwaldpflege
- Stichworte Fragestellungen
- Wild/WildschutzSchneegleiten/Schneekrichen
- Stichworte Holzernte
- motormanuell Seilkranmotormanuell bodengestützt
Kontakt
- Suisse Nais
- no-reply@suissenais.ch
- Samuel Schmutz
- samuel.schmutz@be.ch
- Tomas Durner
- tomas.durner@be.ch
Zusammenfassung
- Einrichtungsdatum
- 14.09.2009
- Status
- aktiv
- Wirkungsanalyse
- 19.10.2021
- Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung
Repräsentativ für die Südhänge von Gündlischwand bis Grindelwald.
Wie ist vorzugehen und welche Massnahmen sind zu treffen, so dass die Naturverjüngung und die Pflanzungen gesichert sind bezüglich Steinschlag, Gleitschnee, Wild und Vegetationskonkurrenz?
Langfristiges Controlling des kostenintensiven Aufforstungs- und Verbauungsprojektes Schyberwängli.
- Methoden Beobachtung bei Einrichtung
Kluppierung östlich von "Mad"
Bestandesbeschreibung 14.09.2009
Bestandesbeschreibung 21.09.2016
Bestandesbeschreibung 19.10.2021
Bestandesentwicklung
Chronologie
14.09.2009: Einrichtung
Gründe für und Fragestellungen
Repräsentativ für die Südhänge von Gündlischwand bis Grindelwald.
Wie ist vorzugehen und welche Massnahmen sind zu treffen, so dass die Naturverjüngung und die Pflanzungen gesichert sind bezüglich Steinschlag, Gleitschnee, Wild und Vegetationskonkurrenz?
Langfristiges Controlling des kostenintensiven Aufforstungs- und Verbauungsprojektes Schyberwängli.
Bestandesgeschichte/Frühere Bewirtschaftung
Verbauungs- und Aufforstungstätigkeit bis 1930
als Wildheuerplanggen bewirtschaftet
Waldwiederinstandstellungsprojekt (WWI) vor 2002
2002 bis 2011: Projekt Aufforstung und Verbau Schyberwängli, grosse Anstrengungen um den Bestand zu Verjüngen, Stabilisieren, Spezial Holzerei mit Stehendasten, Seilzugarbeit, Gleitschneeverbau, Aufforstung, Bau und Unterhalt Begehungswege, intensive Wildschadenverhütung chem. und mech.
Belastungen: Schneegleiten, Steinschlag, Wild, Gams.
Schäden: Schneegleiten verhindert das Einwachsen der Runsen, beschädigt die aufwachsenden Bäume; Schäden an allen Entwicklungsstufen; Fäule/Instabilität, Rinne wachsen nicht ein, Aktivität hat zugenommen; Wild: Bergahorn würde ohne chemischen Verbissschutz 2x im Jahr radikal abgefressen.
Methoden Beobachtung
Kluppierung östlich von "Mad"
Pläne/Karten/Skizzen
Formulare
21.09.2016: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Auf den Flächen mit Ogiböcken stellt sich mehrheitlich Fichten- und Bergahornverjüngung ein.
Ohne Gleitschneeschutz kommt die Verjüngung kaum auf. Denn die grossen Schneemengen am Südhang Schyberwängli sind verbunden mit starken Schneerutschungen und verunmöglichen damit das Aufkommen der Verjüngung.
Die Ränder der Runsen sind am gleichen Ort geblieben.
Auf der kluppierten Fläche ergibt sich eine kleine Stammzahlerhöhung.
Die Verjüngung in den Ogibockflächen braucht noch Zeit bis sie in die Kluppschwelle einwächst.
Pläne/Karten/Skizzen
Dokumentation
Formulare
19.10.2021: Wirkungsanalyse
Beobachtungen
Extrem hohe Eigendynamik im Bestand. Die Verjüngung hat sich seit Einrichten der Weiserfläche extrem entwickelt und neben der Pflanzung verjüngen sich die Bergahorne und Fichten, sogar einige Buchen. Die Lawinenanrissgebiete beginnen von der Seite her einzuwachsen.
Keines der Ereignisse konnte die Schadenspotentiale in Gündlischwand erreichen. Die Naturgefahren Steinschlag und Lawinen sind aktiv. Dies ist an Stammschäden, Steinen hinter Querbäumen und kaputten Dreibeinböcken gut ersichtlich.
Erkenntnisse
Erstaunliche Verjüngungsdynamik in einem subalpinen Fichtenwald. In letzten 10 Jahren hat sich Verjüngung extrem entwickelt. Neben der Pflanzung konnten sich der Bergahorn und Fichte natürlich verjüngen. Dies nicht nur innerhalb des Waldes, sondern auch am Rande der Lawinenanrissgebiete verbreiten sich vor allem die Fichte stark. Der Wildverbiss ist in diesem Bestand tragbar. Auch im Altholz ist eine hohe Dynamik vorhanden. Durch Windfall, Borkenkäferbefall und natürliches Absterben hat sich der Altholzanteil erhöht. Der Bestand ist bereits gut auf den Klimawandel vorbereitet. Der Laubholzanteil in der Verjüngung ist bereits beträchtlich und es entwickeln sich bereits einzelne Buchen.
Langfristiges Controlling des kostenintensiven Aufforstungs- und Verbauungsprojektes Schyberwängli: Gegenüber technischen Verbauungsmassnahmen ist die Förderung des Schutzwaldes eine kostengünstige Massnahme. Weitere Informationen sind in den Unterlagen des Erhaltungsprojektes der Abteilung Naturgefahren zu finden.
Leitfragen
Was ist gelungen? Was würden Sie gleich machen? Auch mit Klimawandel?
Dank den aufgestellten Dreibeinböcken zum Gleitschneeschutz und dem chemischen Verbissschutz ist die Verjüngung üppig. Neben der Pflanzung funktioniert die Naturverjüngung der Fichten und Bergahorne hier gut. Auch in den Verjüngungsschlitzen kommt die Verjüngung gut auf.
Hohe natürliche Dynamik eines subalpinen Fichtenwaldes mit einer hohen Selbstregeneration. Viel Totholz von Windfall und Borkenkäferbefall vorhanden. Da dies vor allem Einzelbaumweise geschieht, entstehen durch diese Abgänge neue verjüngungsfreundliche Standorte. Ob die Pflanzungen notwendig waren oder hier auch genügend Naturverjüngung vorhanden ist, müsste überprüft werden.Was ist nicht gelungen? Gibt es unerwartete/überraschende Ergebnisse?
Nassschneeereigniss im Winter 2021 hat verschieden Dreibeinböcke beschädigt bzw. zerstörtBestätigen die Ergebnisse bisherige Erfahrungen / vorhandenes Wissen (Lehrmeinung)?
Stammzahl 2009: 323 Stück.; 2016: 348 Stück. Und 2021: 306 Stück.
Aufgrund Windfall und Borkenkäferbefall ist die Stammzahl über die letzten Jahre leicht abnehmen.Können NaiS-Profile eingehalten werden? Oder liegen die Zielsetzungen jenseits des Machbaren?
Einzig Anforderungen Gefüge vertikal (Stammzahl pro Durchmesserklasse) können nur mit hohem Aufwand erreicht werden bzw. sind auf dieser Höhenstufe nicht erreichbar.Sollten Anpassungen der bisherigen waldbaulichen Praxis vorgenommen werden?
Erfreuliches Beispiel eines subalpinen Fichtenwald der Gündlischwand vor Lawinen und Steinschlag schützt.Sollten neue Fragestellungen untersucht werden? Sogar neue Forschungsthemen?
KeineKlimawandel: Sind Anpassungen nötig? Welcher Standort erwartet? Welche Arten fördern?
Der 60*Buntreitgras-Fichtenwald entwickelt sich zu einem 18M Standort bzw. 12a bei einem starken Klimawandelszenario. Somit werden die Tannen und Buchen bzw. Buchen zu den dominanten Naturwaldbaumarten. Einzelne Buchen sind bereits in der Verjüngung vorhanden. Weisstannen gibt es einzelne auf der Weiserfläche. Auch ausserhalb der Weiserfläche sind einzelne Tannen zu finden.
Weiteres Vorgehen
Fläche weiterhin beobachten.
Formulare
Dokumentation
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Kommentare
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