Weiserfläche

BE 19 Goldswil, Margel

  • Höhenstufen
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Gemeinde
Ringgenberg (BE) (BE)
Ort
Goldswil, Margel
Zentrumskoordinaten
2633110 / 1171630
Höhe
605 m
Höhenstufe
Buchenwälder der submontanen Stufe
Standorttypen
9a Typischer Lungenkraut-Buchenwald / Typischer Platterbsen-Buchenwald NaiS 2A NaiS 2B Tree App
Naturgefahren
Steinschlag NaiS 1
Stichworte Massnahmen
JungwaldpflegeRäumung Altbestand
Stichworte Fragestellungen
Querliegendes Holz/Liegendes HolzModerholz
Stichworte Holzernte
motormanuell bodengestützt
Kontakt
Suisse Nais
no-reply@suissenais.ch
Samuel Schmutz
samuel.schmutz@be.ch
Tomas Durner
tomas.durner@be.ch
Zusammenfassung
Einrichtungsdatum
07.09.2010
Status
aktiv
Wirkungsanalyse
22.09.2020
Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung
  • Ist es bei nicht durchforsteten, instabilen Buchenaltholzbeständen sinnvoll einen Restbestand stehen zu lassen? Was passiert mit diesem Restbestand und wie stark gefährdet er die darunterliegende Kantonsstrasse (Windfall/Schneedruck und -bruch)?

  • Sind die Querbäume solang...

Methoden Beobachtung bei Einrichtung

Keine Vollkluppierung vorgenommen, da nach dem Eingriff 09/10 nur noch ein Restbestand stehengelassen wurde...

Chronologie

07.09.2010: Einrichtung

Gründe für und Fragestellungen

  • Ist es bei nicht durchforsteten, instabilen Buchenaltholzbeständen sinnvoll einen Restbestand stehen zu lassen? Was passiert mit diesem Restbestand und wie stark gefährdet er die darunterliegende Kantonsstrasse (Windfall/Schneedruck und -bruch)?

  • Sind die Querbäume solange stabil, bis die Verjüngung das Zersetzen aufzufangen vermag, oder ab wann werden sie zu einer Gefahrenquelle für die Kantonsstrasse darunter?


Bestandesgeschichte/Frühere Bewirtschaftung

  • Vor ca. 30 Jahren jetziger Dickungsstreifen ob Strasse durch Nassschneefall verjüngt.

  • Vor ca. 20 Jahren Öffnungen durch Holzerei in den jetzigen Stangenholzflächen.

  • 2009/10 Holzerei zu Gunsten der Verjüngung -> siehe Zeitungsberichte, nach dem wahrscheinlich über 50 Jahre keine Massnahmen im Bestand ausgeführt worden sind.

Belastungen:

  • Wild -> Reh

  • Wind

  • Schneedruck / Nassschnee

  • Stein- und Eisschlag

  • Neophyten

  • Buchdrucker

Schäden:

  • Verbiss an Bergahorn

  • Seit der Holzerei Winter 09/10 sind bereits 5 Buchen mit dem Stock geworfen worden.

  • 3 Fichten Buchdruckerstehendbefall

  • vereinzelt faule Buchen durch Stein- und Eisschlag

  • Kirschlorbeer, Sommerflieder und Robinie sind bereits in der Fläche vorhanden.


Methoden Beobachtung

Keine Vollkluppierung vorgenommen, da nach dem Eingriff 09/10 nur noch ein Restbestand stehengelassen wurde.



21.11.2018: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

  • Aufwuchs etabliert aber grosse Vegetationskonkurrenz durch Waldrebe

  • Qb vermodert, Vj. konnte aufkommen, Stöcke haben grösstenteils Fähigkeit zum Ausschlagen verloren

  • Restbestand wirkt stabil, einzelne umgeworfen

  • wegen Stärke des Eingriffs konnten Lichtbaumarten aufkommen

  • Stangenholz ist stabil (Waldreben mussten zurück gesägt werden)



22.09.2020: Wirkungsanalyse

Beobachtungen

  • Aufwachsen eines artenreichen Jungwaldes. Einzelne Stellen von Brombeeren bedeckt und Waldreben auf Teilflächen ein grosses Problem. Schutzwirkung aufgrund geringer Stammzahl vorübergehend reduziert, was mit Querbäumen möglichst kompensiert wurde.

  • Stammzahl hat sich aufgrund des Holzschlages stark reduziert. Mit Querbäumen wurde Schutzdefizit möglichst ausgeglichen. Jedoch waren auf diesem Standort keine temporären Schutzmassnahmen notwendig, da die Steinschlagaktivität als gering beurteilt werden kann. Hinsichtlich der Schutzwirkung wäre eine Etappierung des Holzschlages sinnvoll gewesen (Unterteilung des Perimeters in 2 Streifen).


Erkenntnisse

  • Bestand vor Eingriff als sogenannter "Rühr-mich-nicht-an" Bestand deklariert. Langfristig erreicht man sicherlich eine Verbesserung der Schutzwirkung und dank der Baumartenvielfalt auch einen klimatoleranten Bestand. Der instabile, mit Hängern durchsetzte Ausgangsbestand liess nichts anderes zu als ein starker Eingriff. Für weitere ähnliche Bestände müsste man sich eine Etappierung des Holzschlages überlegen. Dabei sind die "stabilsten" Elemente möglichst stehen zu lassen.


Leitfragen

  • Was ist gelungen? Was würden Sie gleich machen? Auch mit Klimawandel?
    Einsetzen der Naturverjüngung. Hohe Baumartenmischung dank grossen Öffnungen  für wärmeliebende Baumarten (dank hoher Baumartenvielfalt künftige Baumgeneration gut auf den Klimawandel vorbereitet). Aufgrund  instabilem Ausgangsbestand gab es kaum andere Optionen als ein starker Eingriff. Zur Erhöhung der Schutzwirkung wäre eine Etappierung des Holzschlages eventuell sinnvoll gewesen. Holzschlag führt langfristig gesehen zu einer Erhöhung der Schutzwirkung.

  • Was ist nicht gelungen? Gibt es unerwartete/überraschende Ergebnisse?
    Grosse Konkurrenz durch Nielen. Durch Holzschlag kam es zu einer temporären Reduktion der Schutzwirkung des Waldes. Durch Querbäume und geringe Steinschlagaktivität konnte Schutzwirkung knapp eingehalten werden. Bei höherer Steinschlagaktivität wären eventuell temporäre Verbauungen notwendig gewesen.

  • Bestätigen die Ergebnisse bisherige Erfahrungen / vorhandenes Wissen (Lehrmeinung)?
    Grosse Öffnungen führt zu hoher Baumartenpalette in der Verjüngung. Bsp. wo Eingriff zu spät stattgefunden hat und bereits ein Grossteil des Bestandes bereits instabil ist, gibt es leider keine andere Möglichkeit als ein sehr starker Eingriff.

  • Können NaiS-Profile eingehalten werden? Oder liegen die Zielsetzungen jenseits des Machbaren?
    In Beständen, die bereits instabil sind und der ideale Zeitpunkt für Eingriffe verpasst wurden, gibt es keine Möglichkeit der Behandlung wo die Bestimmungen nach NaiS dauern eingehalten werden können.

  • Sollten Anpassungen der bisherigen waldbaulichen Praxis vorgenommen werden?
    Mit Eingriffen in Beständen nicht zulange warten.

  • Sollten neue Fragestellungen untersucht werden? Sogar neue Forschungsthemen?
    Weitere Beobachtungen von Beispielen, wo Holzschlag aufgrund instabilen Ausgangsbestand stark ausgefallen ist, sind bezüglich deren Entwicklung zu dokumentieren.

  • Klimawandel: Sind Anpassungen nötig? Welcher Standort erwartet? Welche Arten fördern?
    Gemäss Projektion  auf www.tree-app.ch bleibt dieser Standort auch in Zukunft ein 9a. In Zukunft wird die Bedeutung von wärmeliebenden Laubbaumarten steigen.


Weiteres Vorgehen

  • Entwicklung der Verjüngung weiterhin beobachten.


Fotos

Kommentare

Fragen, Anregungen oder Anmerkungen zur Fläche/zum Beobachtungspunkt? «19 Goldswil, Margel»?

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