LU 01 Seeweidrüti Greppen
- Gemeinde
- Greppen (LU)
- Ort
- Seeweidrüti
- Zentrumskoordinaten
- 2676027 / 1211265
- Höhe
- 850 m
- Höhenstufe
- Buchenwälder der untermontanen Stufe
- Standorttypen
- 12a Typischer Bingelkraut-Buchenwald / Typischer Zahnwurz-Buchenwald NaiS 2A NaiS 2B Tree App
- Naturgefahren
- Steinschlag NaiS 1
- Stichworte Massnahmen
- Verjüngung mit LöchernÜberführung/Plenterung/Dauerwald
- Stichworte Fragestellungen
- Querliegendes Holz/Liegendes HolzHohe Stöcke
Kontakt
- Fabian Stofer, Fachbearbeiter Schutzwald
- fabian.stofer@lu.ch
- Karin Mösch
- karin.moesch@lu.ch
Zusammenfassung
- Einrichtungsdatum
- 08.06.2010
- Status
- aktiv
- Wirkungsanalyse
- 19.06.2019
- Massnahmen
- 17.05.2023: Räumung Altbestand
- 31.12.2018: auflichtenInstabile Bäume entfernenQuerbäumeVerjüngung mit Löchern
- Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung
Im Gebiet ‚Seeweidrüti’ wurde bereits 2004 im Rahmen des Schutzwaldpflege-Projektes Rigi (SWPP Rigi) eine Weiserfläche aufgenommen (WF 07 gemäss SWPP). Im Anschluss wurden mit einem Helikopter-Holzschlag zwei Öffnungen (ca. 2-4 a) geschlagen und die Hänger und instabilen Bäume entfernt. Ein grosser Teil des Holzes wurde in den Öffnungen deponiert.
Für die definitive Installation der Weiserfläche wurde die Lage gegenüber jener von 2004 angepasst, so dass beide Öffnungen des Holzschlages in der Fläche enthalten sind. Zudem wurde die Fläche nach oben und unten ausgedehnt, um den oberen Waldrand mit dem darin enthaltenen Felsband sowie den unteren Waldrand mit angrenzender steiler Weidefläche zu integrieren.
Die Weiserfläche ‚Seeweitrüti’ wurde in der Pflanzensoziologischer Karte als Waldgesellschaft Typischer Bingelkraut-/Zahnwurz-Buchenwald (12a) kartiert und befindet sich im Entstehungs- und Transitgebiet für Steinschlag. Es wird angenommen, dass nur grössere Gesteinsblöcke (Blockgrössen > 0.2 m3) genügend Energie erhalten, um bis zu den ersten Landwirtschaftsgebäuden und -strassen zu gelangen. Die Bewirtschaftung ist daher auf diese Blockgrösse auszurichten.
Die Fläche ist charakteristisch für schmalere Waldstreifen im Bereich von Felsbändern, welche meist sehr schwer zu erschliessen sind. Das unmittelbare Schadenpotential bezüglich der Weiserfläche ist gering. Die Wohnzone von Greppen ist durch einen Damm geschützt. Auf Grund der Charakteristik der Fläche und der gewissen Freiheit in der Bewirtschaftung, die durch das geringe Schadenpotential entsteht, wird die Weiserfläche dennoch als repräsentativ und geeignet betrachtet.
- Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting
1) Reduziert sich der Ta-Anteil im Altbestand weiter durch absterbende Bäume?
2) Wie verhalten sich Ta im Aufwuchs gegenüber Bu?
3) B'Ah: Bei FS 5 üppige Ansamung. Geht sie in Aufwuchs über?
4) Wildeinfluss direkt kaum sichtbar. Weiserzaun einrichten!
5) Einbandagierte Eiben in der Umgebung der WF: Massnahme zielführend?
6) Zeigt sich ein Unterschied in der BA-Zusammensetzung in der Seilschneise (volles Licht) und unter Schirm im angrenzenden Beatnd.
Zentrale Erkenntnisse
Schlagführung: Ursprüngliche Absicht: Einzelnutzung Einzelbäume, Hänger und Waldrand. Alles Holz liegen lassen.
Eher schwieriger Ausgangsbestand: Zuviel Holz und Arbeitssicherheit machte Seilbahneingriff notwendig. Daraus ergaben sich in der Seilschneise (schräg zum Hang) zwangsläufig auch grössere Öffnungen, keine Plenterung.
Totholz: Wirkung nimmt nach 10 Jahren ab (Bestätigt auch Forschung HAFL)
Verjüngung/Mischung: Bu sehr üppig, Beurteilung für Ta noch etwas früh, B'Ah nur sehr selten im Aufwuchs.
Naturgefahr: Das minimale Steinschlagprofil gem. Rockfornet wurde mit den Bestandesdaten von 2018 nicht erreicht. Durch gezieltes liegenlassen von Stämmen und Kronenmaterial wurde die Bodenrauhigkeit erhöht - was im Modell Rockfornet nicht abgebildet werden kann.
Bestandesbeschreibung 08.06.2010
Bestandesbeschreibung 20.07.2011
Bestandesbeschreibung 14.06.2012
Bestandesbeschreibung 23.07.2013
Bestandesbeschreibung 14.07.2015
Bestandesbeschreibung 31.12.2018
Bestandesbeschreibung 19.06.2019
Bestandesbeschreibung 10.09.2020
Bestandesbeschreibung 17.11.2021
Bestandesbeschreibung 17.05.2023
Bestandesbeschreibung 12.07.2023
Bestandesbeschreibung 09.10.2024
Bestandesentwicklung
Chronologie
08.06.2010: Einrichtung
Gründe für und Fragestellungen
Im Gebiet ‚Seeweidrüti’ wurde bereits 2004 im Rahmen des Schutzwaldpflege-Projektes Rigi (SWPP Rigi) eine Weiserfläche aufgenommen (WF 07 gemäss SWPP). Im Anschluss wurden mit einem Helikopter-Holzschlag zwei Öffnungen (ca. 2-4 a) geschlagen und die Hänger und instabilen Bäume entfernt. Ein grosser Teil des Holzes wurde in den Öffnungen deponiert.
Für die definitive Installation der Weiserfläche wurde die Lage gegenüber jener von 2004 angepasst, so dass beide Öffnungen des Holzschlages in der Fläche enthalten sind. Zudem wurde die Fläche nach oben und unten ausgedehnt, um den oberen Waldrand mit dem darin enthaltenen Felsband sowie den unteren Waldrand mit angrenzender steiler Weidefläche zu integrieren.
Die Weiserfläche ‚Seeweitrüti’ wurde in der Pflanzensoziologischer Karte als Waldgesellschaft Typischer Bingelkraut-/Zahnwurz-Buchenwald (12a) kartiert und befindet sich im Entstehungs- und Transitgebiet für Steinschlag. Es wird angenommen, dass nur grössere Gesteinsblöcke (Blockgrössen > 0.2 m3) genügend Energie erhalten, um bis zu den ersten Landwirtschaftsgebäuden und -strassen zu gelangen. Die Bewirtschaftung ist daher auf diese Blockgrösse auszurichten.
Die Fläche ist charakteristisch für schmalere Waldstreifen im Bereich von Felsbändern, welche meist sehr schwer zu erschliessen sind. Das unmittelbare Schadenpotential bezüglich der Weiserfläche ist gering. Die Wohnzone von Greppen ist durch einen Damm geschützt. Auf Grund der Charakteristik der Fläche und der gewissen Freiheit in der Bewirtschaftung, die durch das geringe Schadenpotential entsteht, wird die Weiserfläche dennoch als repräsentativ und geeignet betrachtet.
Dokumentation
Vollkluppierung
20.07.2011: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen
14.06.2012: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen
31.12.2018: Massnahme: auflichten, Instabile Bäume entfernen, Querbäume, Verjüngung mit Löchern
- Massnahmentypen
- auflichten Instabile Bäume entfernen Querbäume Verjüngung mit Löchern
Zielsetzung Massnahme
Förderung stufiger Bestände
Beobachtungen
Seilkranholzerei
Vollkluppierung
19.06.2019: Wirkungsanalyse
Beobachtungen
Die Etappenziele wurden alle erreicht.
Beantwortung der Fragen:
Schlagführung:
Urspr. Absicht: Einzelnutzung Einzelbäume, Hänger und Waldrand. Alles Holz liegen lassen.
Zuviel Holz und Arbeitssicherheit machte Seilbahneingriff notwendig. Daraus ergaben sich in der Seilschneise (schräg zum Hang) zwangsläufig auch grössere Öffnungen, keine Plenterung.
Plenterung: Ist der Begriff richtig? Problem der Vorräte, Holzmenge und Arbeitssicherheit! Mit der Seilbahn bei sehr guten Strukturen ist Förderung von Kollektiven möglich, Seeweidrüti eher schwieriger Ausgangsbestand.
Nächste 5 Jahre Aufwuchs weiter entwickeln lassen, danach punktuelle Massnahmen (Einzelbäume gezielt entfernen) mit liegen lassen des Holzes.
Totholz: Wirkung nimmt nach 10 Jahren ab (vergl. Forschung HAFL). Auch zukünftig viel Holz liegen lassen.
Verjüngung/Mischung:
Bu sehr üppig, Beurteilung für Ta noch etwas früh, B'Ah nur sehr selten im Aufwuchs.
Allgemein:
Erstaunliche Abgänge, v.a. durch absterbende Ta.
Bestand erscheint stabil, auch wenn der Hauptbestand kaum mehr Entwicklungspotential besitzt.
Fläche ist im Aufwuchs, Folgegeneration ist gesichert,
Steinschlagprofil wird deutlich nicht erreicht.
Erkenntnisse
1) In sehr steilem, nicht erschlossenem Gelände ist Einzelbaumnutzung mit dem Ziel Plenterung sehr schwierig umzusetzen. Solche Bestände sind in der Regel auch sehr vorratsreich, so dass sehr rasch grössere Holzmengen anfallen, was Probleme mit der Arbeitssicherheit hervorruft.
2) Liegendes Totholz: Die Erfahrungen belegen die Resultate einer HAFL-Studie: Schutz-Wirkung lässt nach ca. 10 Jahren deutlich nach (abhängig von Höhenlage und Baumart!).
3) Der Ta-Anteil im Aufwuchs ist im belaubten Zustand sehrschwierig festzustellen. Das muss im Winteraspekt nachgeholt werden.
4) Bereits nach dem alten Steinschlag-Anforderungsprofil war klar, dass das Minimum mit jedem gefällten Baum weiter unterschritten wird.
5) Nach dem Seilschlag und verschiedenen natürlichen Abgängen (Ta!) ist das neue Anforderungsprofil deutlich unterschritten.
6) Ziel wird sein, die verjüngten Flächen möglichst rasch in Durchmesserklassen zu bringen, die Wirkung gegen Steinschlag zeigen. Geduld ist weiterhin gefragt und die Strukturen dürfen keinesfallsdiesem Ziel geopfert werden!
Nächste WirkA 2025
Leitfragen
Schlagführung:
1) Wo weiter verjüngen?
2) Plenterung im Steinschlagschutzwald: Gangbarer Weg?
3) Eingriffstournus?
Totholz:
Entwicklung liegendes Holz?
Verjüngung / Mischung:
Entwicklung von Ta und B'Ah in der Verjüngung?
Allgemein:
Bestandesentwicklung in den nächsten 5 / 10 Jahren?
Weiteres Vorgehen
1) Ta-Anteil im Anwuchs / Aufwuchs im Winter-Aspekt oder beim Austrieb beurteilen.
2) Bestandesdaten nach Holzschlag nachführen
3) Neues Steinschlagprofil in Form Wf01_Nais_Form 2 LU…. überprüfen und bereinigen.
4) Weiserzaun im Bereich der Seilschneise erstellen und ungezäunte Fläche ausscheiden (je 1 Are).
5) Beurteilung des Zustandes der Eiben im Umfeld der WF: z.T. einbandagiert. Markierung dieser Bäume, damit systematische Erhebung möglich ist.
6) Fläche jährlich beobachten, dokumentieren und Veränderungen festhalten
Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting?
1) Reduziert sich der Ta-Anteil im Altbestand weiter durch absterbende Bäume?
2) Wie verhalten sich Ta im Aufwuchs gegenüber Bu?
3) B'Ah: Bei FS 5 üppige Ansamung. Geht sie in Aufwuchs über?
4) Wildeinfluss direkt kaum sichtbar. Weiserzaun einrichten!
5) Einbandagierte Eiben in der Umgebung der WF: Massnahme zielführend?
6) Zeigt sich ein Unterschied in der BA-Zusammensetzung in der Seilschneise (volles Licht) und unter Schirm im angrenzenden Beatnd.
10.09.2020: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen
17.11.2021: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen
17.05.2023: Massnahme: Räumung Altbestand
12.07.2023: Beobachtung / Zwischenbegehung
Beobachtungen
Folgeaufnahmen
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Kommentare
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