Weiserfläche

LU 02 Chilewald Weggis

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chilewald-weggis,-21.05.2010,-fst-1,-335g,-18mm.jpg
Gemeinde
Weggis (LU)
Ort
Chilewald
Zentrumskoordinaten
2676641 / 1210484
Höhe
935 m
Höhenstufe
Tannen-Buchenwälder der obermontanen Stufe
Standorttypen
18 Waldschwingel-Tannen-Buchenwald NaiS 2A NaiS 2B Tree App
20 Hochstauden-Tannen-Buchenwald NaiS 2A NaiS 2B Tree App
Naturgefahren
Steinschlag NaiS 1
Stichworte Massnahmen
Verjüngung mit LöchernÜberführung/Plenterung/Dauerwald
Stichworte Fragestellungen
Wild/WildschutzStachelbäume
Kontakt
Fabian Stofer, Fachbearbeiter Schutzwald
fabian.stofer@lu.ch
Cécile Müller
cecile.mueller@lu.ch
Zusammenfassung
Einrichtungsdatum
21.05.2010
Status
aktiv
Wirkungsanalyse
05.07.2019
Massnahmen
03.11.2022: Jungwaldpflege
31.12.2019: keine Massnahme
Gründe / Fragestellungen bei Einrichtung

Der Waldkomplex ‚Chilewald’ ist einer der bedeutendsten Schutzwälder in der Gemeinde Weggis und wird seit über 20 Jahren mit Blick auf die Schutzwirkung bewirtschaftet.

Im Gebiet der heutigen Weiserfläche wurde bereits im Jahr 2000 im Rahmen des Schutzwaldpflege-Projektes Rigi (SWPP ...

Methoden Beobachtung bei Einrichtung

Vollkluppierung

Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting

1) Entwicklung Ta und Bah inkl. Wildeinfluss  bleiben als Fragestellungen bestehen.
Vergl. Tabellenblat...

Zentrale Erkenntnisse

Verjüngung: Öffnungsgrösse: Ansamung / Anwuchs durch wenig Licht, ideal im Seitenlicht (Südwest-Hang). Unterständige Fi / Ta entwickeln sich bei mehr Licht sehr gut.

Anrissflächen: Weiden-Bermen waren nicht erfolgreich, die Flächen haben sich dennoch üppig bestockt (Bilder Fotostandort 2).

Rauhbäume: Nicht einfach, sie richtig zu positionieren und zu verankern - jedoch entscheidend. Holz zerfällt nach ca. 8-10 Jahren.

Chronologie

21.05.2010: Einrichtung

Gründe für und Fragestellungen

Der Waldkomplex ‚Chilewald’ ist einer der bedeutendsten Schutzwälder in der Gemeinde Weggis und wird seit über 20 Jahren mit Blick auf die Schutzwirkung bewirtschaftet.

Im Gebiet der heutigen Weiserfläche wurde bereits im Jahr 2000 im Rahmen des Schutzwaldpflege-Projektes Rigi (SWPP Rigi) eine Weiserfläche eingerichtet (Weiserfläche 2, SWPP). Diese wurde für die definitive Installation nach NW verlängert, so dass ein Teil des angrenzenden, noch unbehandelten Bestandes in der Fläche enthalten ist. In der Holzereiperiode 2002/2003 wurde auf Höhe der alten Weiserfläche ein nahezu senkrecht im Hang liegender Seil-Holzschlag ausgeführt. Auf Grund nachträglicher Verschiebung der zwei Seillinien gerieten diese nahe zusammen und es entstanden grössere kahle Flächen (vgl. Fotos in Dokumentation). Während den Extremniederschlägen 2005 gelangten Rutsche aus angrenzenden Wäldern in die Seilschneisen und führten zu Schäden am verbleibenden Bestand. Es wurde versucht, die Runsen mit Rauhbäumen zu stabilisieren und damit auch stürzende Steine aufzuhalten oder mindestens zu bremsen. Im Gebiet Chilewald sind in den letzten Jahren verschiedene Steinschlagereignisse aufgetreten, die Strasse und Häuser gefährdeten.

Bei der pflanzensoziologischer Kartierung wurde die Weiserfläche ‚Chilewald’ als Typischer Tannen-Buchenwald (18a) und als Typischer Tannen-Buchenwald, Ausbildung mit Waldziest  (18as) ausgeschieden. Die Fläche befindet sich im Steinschlag-Transitgebiet . Es wird angenommen, dass grössere Gesteinsblöcke (Blockgrössen Ø 60 -180cm) die Hauptgefährdung für untenliegende Gebäude und -strassen darstellen. Die Bewirtschaftung ist daher auf diese Blockgrösse auszurichten.

Gemäss Einteilung des Kantons Luzern ergibt sich damit die für die gesamte Weiserfläche der Zieltyp 12.

Die Weiserfläche wird durch zwei Schneisen in drei Bestände unterteilt (vgl. Situationsskizze, Teilbestände A, B und C). Für die Beurteilung nach NaiS (Formular Nr. 2) wurden der Bestand A separat beurteilt. Die Bestände B, C und die Naturverjüngungsflächen wurden zusammenfassend beurteilt.

Die Fläche ist dank Wander- und Begehungsweg gut zugänglich (Wanderweg wird ab 2010 infolge Steinschlaggefahr aus dem offiziellen Netz gestrichen). Die untere Grenze folgt dem Wander- und Begehungsweg, oben führt die Grenze knapp unter einem Felsband entlang. Die nördliche Grenze bildet eine markante Geländerippe. 



Methoden Beobachtung

Vollkluppierung


Situationsskizzen

image205.png

Fotostandorte

chilewald-weggis,-21.05.2010,-fst-1,-335g,-18mm.jpg chilewald-weggis,-21.05.2010,-fst-2,-0g,-18mm.JPG chilewald-weggis,-21.05.2010,-fst-2,-260g,-35mm.jpg chilewald-weggis,-21.05.2010,-fst-3,-25g,-18mm.jpg chilewald-weggis,-21.05.2010,-fst-4,-245g,-18mm.jpg chilewald-weggis,-21.05.2010,-fst-5,-148g,-18mm.jpg
20.07.2011: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Folgeaufnahmen


Fotostandorte

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14.06.2012: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Folgeaufnahmen


Fotostandorte

chilewald-weggis,-14.06.2012,-fst-2.1,-0g,-18mm.JPG
23.07.2013: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Folgeaufnahmen


Fotostandorte

chilewald-weggis,-23.07.2013,-fst-3-25g-18mm.jpg chilewald-weggis,-23.07.2013,-fst-4-245g-18mm-.jpg chilewald-weggis,-23.07.2013,-fst-5-148g-18mm-.jpg
14.07.2015: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Folgeaufnahmen, Abschluss erste Etappe


Fotostandorte

chilewald-weggis,-14.07.15,-fst2-0g-18mm_1.JPG
31.12.2019: Massnahme: keine Massnahme
Massnahmentypen
keine Massnahme

Zielsetzung Massnahme

flachgründiger Rutsch


Beobachtungen

westlich unterhalb Versuchsfläche 2


05.07.2019: Wirkungsanalyse

Beobachtungen

Die Etappenziele wurden alle erreicht (Form 5 A und Form 5 BCD).
Vergl. auch Beurteilungen auf den Form 21 zu den Versuchsflächen!
Beantwortung der Fragen:
Rutschungen im Bestand: Im Chilewald ist das Gelände grundsätzlich stabil ausser bei Starkniederschlägen, wo Murgänge auftreten können. Hangstabilisierung durch gut strukturierte Bestände.
Fragestellung nicht ganz klar: Eigentliche Anrisskanten gibt es nicht, gebogene Stammfüsse hängen kaum mit Rutschungen zusammen, sie sind eher Folge des steilen Geländes und dem natürlichen Aufwuchs ("Kampferscheinung"; Bu am Hang).
Verjüngung: Öffnungsgrösse: Ansamung / Anwuchs durch wenig Licht, ideal im Seitenlicht. Problem der Es-Konkurrenz ist nicht mehr vorhanden. Unterständige Fi / Ta entwickeln sich bei mehr Licht sehr gut (generelle Feststellung für alle WF!).
Verjünung: Zukunft von Bu, Ta und BAh: Verbiss von Ta und Ta-Verjüngung (inkl. getroffene Massnahmen) müssen weiterverfolgt werden. Beurteilung im Winteraspekt oder beim Austrieb.
Es ist nicht eindeutig, dass sich Ta im Schutz besser entwickelt als ohne Schutz (Neue Beurteilung im Winteraspekt).
ES ist keine Konkurrenz mehr für Bu und Ta. BAh Beurteilung ebenfalls im Winteraspekt!
Anrissflächen: Weiden-Bermen waren nicht erfolgreich (beim Polenweg besser), die Flächen haben sich dennoch üppig bestockt (Bilder zu FS2; Evaluation Charlotte Sidler Datei 120815_Evaluation_Weidenbuschlagen).
Rauhbäume: Nicht einfach, sie richtig zu positionieren und zu verankern (entscheidende Grössen!). Holz zerfällt nach ca.  8-10 Jahren. Vergl. dazu die Datei Rovina_Sidler_2010_Rauhbäume im Chilenwald.


Erkenntnisse

1) Wf02 Chilenwald ist sehr ausführlich dokumentiert.
2) Durch die Heterogenität der Fläche (Holzschlag Riebli 2003, Starkniederschlag 2005, Heli-Verjüngungsöffnungen, Burglindschäden, unbehandelte Bestandesteile, Folgeschäden) lässt sich die Entwicklung sehr gut beurteilen.
3) Anwuchs und Aufwuchs setzen je nach Vorgeschichte unterschiedlich rasch ein: Im Seitenlicht und bei kleinen Öffnungen sehr rasch, in grösseren Öffnungen zunächst üppige Konkurrenzvegetation, danach setzt sich Gehölzvegetation durch.
4) Zielgerechtigkeit der Mischung (Ta, BAh) muss weiter verfolgt werden.
5) Zurückdrängen der Waldrebe ist zwingend.
6) Unbedingt jährliche Weiterverfolgung der Entwicklung mit entsprechender Dokumentation!

Nächste WirkA 2025


Leitfragen

Rutschungen im Bestand:
Verhindern durch gezielte Eingriffe an möglichen Anrisskanten?
Verjüngung: Öffnungsgrösse:
Förderung von Bu, Ta und BAh ohne üppiges Aufkommen von Es?
Förderung von unterständigen Ta unter Berücksichtigung möglicher Anrisskannten im Bestand?
Verjünung: Zukunft von Bu, Ta und BAh:
Effektivster Schutz und Förderung von Ta-Anwuchs?
Entwicklung Ta-Verjüngung ohne Wildeinfluss?
Chancen von Bu und Ta im Zentrum von Lücken gegenüber Es?
Richtige Zeitpunkt für allfälligen Pflegeeingriff?
Wiederbestockung: Anrissflächen:
Beschleunigung der Wiederbegrünung von Rutschflächen durch das Brechen der Anrisskannten?
Zusätzliche Massnahmen mit Weiden notwendig?
Rauhbäume
Wie lange bieten die Rauhbäume einen wirksamen Schutz vor Rutschungen und Steinschlag?


Weiteres Vorgehen

1) Nochmaliger Besuch der Fläche im Winteraspekt (Ta Aufwuchs und BAh):
2) Beurteilung Graben bei FS 3 im Winteraspekt: Es scheint keine NV vorhanden, nur Konkurrenzvegetation. Ebenso Beurteilung der Ta geschützt und ungeschützt.
3) Unterhalt Einzelschütze
4) Beurteilung TF 2 Pflege B'Ah und B'Ul? Oder hilft die Bu-Konkurrenz?
4) Grosser, schiefer  B'Ah ringeln
5) Fläche jährlich beobachten, dokumentieren und  Veränderungen festhalten


Anpassungen Fragestellungen und Beobachtungssetting?

1) Entwicklung Ta und Bah inkl. Wildeinfluss  bleiben als Fragestellungen bestehen.
Vergl. Tabellenblatt der Datei wf02_NaiS LU_Form2_TF 2A_190704.
2) FS 5:  Entwickelt sich Bu auf Helifläche weiterhin so gut? → 2025 Dickung.
Burglindfläche: Was geschieht mit Sommerflieder?
Kommt Naturverjüngung auf und ist diese in der Lage, den Sommerflieder zu überwachsen?
Bestandesrand oberhalb Burglind Fläche:  Sonnenbrand? Weitere Windwürfe?
3) Runse unterhalb FS 2: Bu-Aufwuchs in der Runse: Entwicklung? Stabilität im Vergleich zu ausserhalb? Gründigkeit? Zukünftige Ereignisse?
4) FS 3/4: Weitere Entwicklung von vitalen ES? Ta, BAh und BUl?
5) Mischungsregulierung z.G. Ta, BAh und BUl: Braucht es sie und wenn ja wann?


Fotostandorte

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10.09.2020: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Folgeaufnahmen, Einrichtung Fotostandort Nr. 8


03.11.2022: Massnahme: Jungwaldpflege
Massnahmentypen
Jungwaldpflege

Zielsetzung Massnahme

Mischungsregulierung


Situationsskizzen

wf02_jungwaldpflege_2022_kartenausschnitt_1.jpg
12.07.2023: Beobachtung / Zwischenbegehung

Beobachtungen

Folgeaufnahmen


Fotos

Kommentare

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